Der Autor

frei mit vierzig

Heinz Spicka
Frei mit vierzig

Erzählungen
96 Seiten

ISBN 978-3950-19611-5

hsL-Taschenbuch

 

Ich werde einmal Lokführer, dachte er, damals war er sieben, die erste Klasse Volkschule lag hinter ihm und er konnte die Zahlen auf der Lok lesen, zehn-dreiundsiebzig-null-vier stand unter dem Fenster des Führerhauses.
Er sah wie sich die Stangen an den Rädern hoben und wieder nach unten senkten. Immer schneller fuhr der Zug, hielt, fuhr, hielt, immer wieder dasselbe Spiel.

Signale flogen vorbei, Bäume und Wiesen. Er hätte endlos so fahren können und stellte sich vor, wie schön es sein musste, auf dieser hohen Lokomotive zu fahren.
Das Traumziel Lokführer nahm Gestalt an und verließ ihn nicht.

Traum und Wirklichkeit.
Zum Erkennen des Unterschieds mussten noch Jahre vergehen. Jahre, die jede Illusion zerstörten, die hart forderten, die nicht mehr viel übrig ließen von dem einstigen Traum.
Unzählige Male musste er auf das Signal „Frei mit vierzig“ warten, bis er endlich nach vierzig Dienstjahren das Gefühl hatte, nun erst traf „Frei mit vierzig“ wirklich auf ihn zu.

Heinz Spicka erzählt 19 Geschichten aus dem Bundesbahneralltag, die teilweise der Realität entnommen sind und teilweise diese Realität in einer Form karikieren, dass die Unterscheidung erst auf den zweiten Blick möglich ist.
Sie gewähren nicht nur einen Einblick in die nicht leicht nachvollziehbaren Strukturen eines derart großen Betriebes, sie zeichnen darüberhinaus auch historische und soziale Bilder aus dem Wien der Nachkriegsjahre bis in die Gegenwart.

Satirisch, melancholisch, doch leidenschaftslos beschreibt der Autor seinen Weg
„Vom Bubentraum zum Pensionisten“